Kürzlich fand in Prag das erste „Alternative World Ethic Forum“ (A-WEF) statt, das von dem Format „AUF1“ und dessen Macher Stefan Magnet initiiert wurde. Die Veranstaltung soll nicht das dominierende Thema dieses Artikels sein, sondern eine Buchveröffentlichung von Stefan Magnet.
von Oliver Helnwein
Das Treffen identifizierte sich als Gegenveranstaltung des Weltwirtschaftsforums (WEF), das nicht die 99,9 Prozent der reichen und Mächtigen, sondern die 0,1 Prozent der restlichen Bevölkerung(en) ansprechen wollte. Zahlreiche Besucher alternativer Medien folgten der Einladung und diskutierten über die großen gesellschaftlichen Fragen dieser Zeit. Doch die Veranstaltung hatte ein unangenehmes Geschmäckle, was unter anderem an Stefan Magnet lag.
Eine bunte Mischung
Der Einladung von Stefan Magnet folgten zahlreiche, teils sehr unterschiedliche Persönlichkeiten mit entsprechenden voneinander abweichenden Ansätzen. Niemand wollte sich offenbar der „Kontaktschuld“ beugen, was positiv ist.
Gesprochen wurde über Gesundheit, über Medien, das Finanzsystem und über die allgemeine totalitäre Entwicklung, die die Teilnehmer übergreifend ausmachen konnten. Vieles war bekannt, einiges wirkte neu und das Experiment, mittels Gedankenspiel ein Szenario für eine nächste Pandemie durchzugehen, war interessant, wenngleich die unterschiedlichen skizzierten Lösungen, um eine Corona-Episode der nächsten Stufe zu verhindern, teilweise etwas naiv wirkten.
Doch das soll nicht bedeuten, dass es falsch oder unnötig ist, den Totalitarismus, den wir erlebt haben und weiterhin auf anderen gesellschaftlichen Ebenen erleben, zu analysieren und denkbare Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Das eigentliche Problem des A-WEF ist der Gastgeber Stefan Magnet.
Stefan Magnets Eröffnungsrede
Vermutlich saßen alle Teilnehmer des A-WEF zusammen, als Stefan Magnet am 16. Dezember 2024 seine Eröffnungsrede hielt. Und wahrscheinlich hörten sie ihm zu, als er sagte:
„Die vielgepriesenen Errungenschaften der westlichen Zivilisation (…) ja, wo sind sie denn? Die Demokratie, die Toleranz, die Freiheit, die Friedfertigkeit. Heute überschattet alles ein Denunziantenstaat, ein allgegenwärtiges Spitzelwesen, Hass auf Andersdenkende und Verfolgung.“
Wer will dem widersprechen? Doch wenige Momente später sagte Magnet:
„Was ist denn der Westen? Der Westen, das hat heute so was … da liegt Verwesungsgeruch im Raum, wenn ich über den Westen spreche. Denn der Westen steht heute für Dekadenz, er steht für Regime Changes, er steht für Waffenlieferungen, er steht für Homo-Paraden und er steht vor allem dafür, dass sich der Westen selbstmörderisch selbst umbringt.“
An dieser Stelle wird es problematisch. Stefan Magnet versteht es, in Nebensätzen und beiläufig Aspekte anzusprechen, die einen progressiven Menschen normalerweise aufhorchen lassen würden. Er tut dies eingebettet in größere Themen und lässt den Zuhörer so ratlos zurück. Was meint Magnet mit „Homo-Paraden“? Den Christopher-Street-Day? Die LGBTQ-Bewegung? Oder doch einfach schwule Menschen, die er nicht auf Paraden oder sonst wo sehen möchte?
Gehören Homosexuelle nicht auch zu den 0,1 Prozent der Andersdenkenden? Und wären sie dann nicht schützenswert? Oder richtet sich Magnets Kritik tatsächlich an die LGBTQ-Bewegung oder gar woke Identitätspolitik? Da die Agenda derer, die hinter LGBTQ stehen, durchaus gefährlich ist und gesellschaftliche Auswirkungen hat, die man kritisieren muss, bleibt womöglich die Gegenrede zu Magnet im Halse stecken, und außerdem ist der Hinweis auf die Homo-Paraden eingebettet in einen größeren Kontext, so dass man vielleicht dezent den Kopf schüttelt und sich denkt: Na ja, er wird es schon nicht so gemeint haben, wie man es auffassen könnte. Zu Freiheit und Demokratie gehört eben auch die Homosexualität, also sehen wir über den kurzen „Patzer“ (wenn es denn einer war) hinweg.
Worte des „Boten“
In der Vorbereitung auf diesen Text stieß der Autor immer wieder auf fragwürdige Aussagen Magnets, doch gleichzeitig breitete sich in seinem Inneren eine gewisse Sorge vor möglichen Anfeindungen aus. Das hängt mit Andeutungen zusammen, die – gewissermaßen als Testballon – auf den sozialen Medien gemacht wurden. So wies der Autor dieses Artikels darauf hin, dass gewisse Persönlichkeiten nicht zum A-WEF eingeladen wurden, weil sie – so berichteten diese – als „zu links“ eingestuft wurden. Und Stefan Magnet selbst wies auf seiner Veranstaltung wiederholt darauf hin, ganz gezielt Leute eingeladen zu haben, die sich im Spektrum der alternativen Medien verdient und einen Namen gemacht haben (unter ihnen waren allerdings tatsächlich auch solche anzutreffen, die man wohl durchaus als links bezeichnen kann, die Kriterien Magnets bei der Auswahl seiner Gäste bleiben also letztlich im Dunkeln).
Der Hinweis auf diese selektive Auswahl an Gästen rief auf den sozialen Medien tatsächlich Angriffe hervor. Von Neid (selbst nicht eingeladen worden zu sein) war die Rede, über eine durch den Autor unterstellte Kontaktschuld derer, die der Einladung gefolgt waren, wurde sinniert. Und letztlich stießen die Hinweise, Magnet sei mindestens eine zwielichtige Persönlichkeit, auf Kritik, weil diese ein Spaltungsversuch seien. Man solle eine Veranstaltung wie das A-WEF wertschätzen, statt mit „Mimimi“ darauf zu reagieren. Die Mächtigen wollten uns spalten, und mit der Kritik an Magnet und seiner Veranstaltung kritisiere man nicht nur den Ausrichter, sondern auch progressive Teilnehmer, die sich schon unter Corona Anerkennung verdient hätten.
Dazu sei gesagt: Das Schreiben dieses Artikels wird vermutlich mehr Nachteile als Vorteile für den Autor dieses Textes mit sich bringen. Denn er wird wahrscheinlich heftige Gegenwehr erzeugen und laute Kritik als Konsequenz nach sich ziehen. Hinzu kommt erschwerend, dass einige der Leute, die bei A-WEF waren, dem Autor entweder persönlich bekannt sind oder gewissermaßen in seinem „Dunstkreis“ wirken. Allein diese zweite Tatsache macht es sehr schwer, diesen Artikel zu schreiben.
Womöglich – und das wäre schmerzhaft – muss der Autor dieses Artikels selbst damit rechnen, künftig isoliert oder ignoriert zu werden, weil er auf bestimmte Passagen in Magnets Buch hingewiesen hat. Schüsse auf den „Boten“ wären ja keine Premiere, wenn es um unangenehme Überbringungen geht.
„Nach Corona“: Ein (fast) gutes Buch
Stefan Magnet hat Ende 2020 ein Buch mit dem Titel „Nach Corona – Warum die Globalisten scheitern werden und die Menschheit erwacht“ herausgebracht.
Das Buch ist nicht schlecht, es ist aber auch nicht unverzichtbar. Magnet beschreibt den sich in der Corona-Episode ausbreitenden Totalitarismus zwar korrekt, doch ein Alleinstellungsmerkmal hat er damit nicht, viele kritische Köpfe haben vor ihm und nach ihm ähnliche Analysen betrieben. Bezogen auf Corona könnte man sagen, dass Magnets Buch lesenswert ist, aber nur wenige neue Erkenntnisse bereithält.
Bemerkenswert an Magnets Buch sind Passagen, die hier vorgestellt werden sollen. So schreibt er gleich im Vorwort auf Seite 10:
Wenn Magnet von „unmittelbaren Blutserben der freiheitsliebenden und unbezwingbaren Gemanenstämme“ schreibt, liegt die Frage nahe, wen genau er damit meint und wen nicht. Über die Germanen wurden Arbeiten und Bücher geschrieben, die sich intensiv mit ihnen beschäftigen. Ob Magnet die Germanen meint, die im Nationalsozialismus benutzt wurden, um Attribute wie Tapferkeit, Treue und Opferbereitschaft in den Vordergrund zu stellen und damit die eigenen Grausamkeiten zu rechtfertigen, ergibt sich aus dem Zitat aus seinem Buch nicht. Doch eben das ist das Problem, denn Magnet verwendet Formulierungen, die man ohne Weiteres mit den deutschen Nazis unter Hitler in Verbindung bringen kann, aber eben nicht muss.
In jedem Fall wirkt die Ausdrucksweise Magnets im Vorwort seines Buches zweischneidig, und es wäre im Sinne derer, die sich intellektuell in seine Nähe stellen oder rücken lassen, die geschriebenen Worte zu hinterfragen und/oder Magnet damit zu konfrontieren.
Auf Seite 19 lässt sich nachlesen:
„Es geht heute nicht nur darum, dass wir als weiße Europäer in der Kontinuität von 3.000 Jahren Kulturgeschichte stehen und wir bedroht sind, aus dieser Geschichte für immer auszuscheiden.“
Auch hier steht die Frage im Raum, wen Magnet mit seiner Ehrfurcht meint. Und wen nicht. Von „weißen Europäern“ schreibt er und es scheint offenkundig, dass er mit schwarzen Europäern nichts Positives verbindet. Tut er es doch, so derart verklausuliert, dass man sich schon sehr verrenken muss, um Magnets Liebe zu allen Europäern auszumachen.
Vermutlich nimmt Magnet auch in dieser Passage Bezug auf die „Germanenstämme“, die er in der Tradition wehr- und kampffähiger Widerstandskämpfer gegen die kriegerischen Versuche der Einflussnahme und der Vernichtung der „weißen Europäer“ sieht. Nur: durch wen? Wer will die „weißen Europäer“ heute bedrohen und/oder vernichten? Und wie sieht in Magnets Augen der Widerstand gegen solche Vernichtungsversuche aus?
Auf Seite 69 ist zu lesen:
Wir erinnern uns: Es handelt sich bei dem hier besprochenen Buch um ein Corona-Buch. Unter Corona haben in Deutschland (und anderen Ländern) unzählige Menschen gelitten, sie wurden ihrer Grundrechte beraubt, eingesperrt, ausgesperrt, Kinder wurden durch Schulschließungen und gezielt auf sie ausgerichtete Angstkampagnen traumatisiert, alte Menschen starben in Einsamkeit, weil ihren Angehörigen der Zutritt versagt wurde.
Stefan Magnet aber rückt das Schicksal speziell der Deutschen in den Vordergrund, er beschreibt unter dem Stichwort „Fremdherrschaft“ das Leid der Deutschen, die in Zukunft zwar Deutsche bleiben können, dabei aber verfolgt und geschunden werden dürfen. In Magnets Augen sind die Deutschen fremdbestimmt, und ganz ohne Zweifel hat er damit recht, das war vor Corona so, während Corona und nach Corona ebenfalls.
Trotzdem möge man dem Autor dieses Textes verzeihen, dass er Magnets Richtungsänderung mehr als bedenklich findet. Vom Leid der durch die Corona-Maßnahmen Betroffenen zum allgemeinen Wehklagen der Deutschen ist es bei Magnet kein weiter Weg, aber man muss sich wirklich anstrengen, die Zusammenhänge zu sehen und wohlwollend einzuordnen, die Magnet hier herstellt.
Dennoch: Mit seinen Formulierungen kratzt Magnet zwar am dünnen Eis, er betritt es aber nicht:
In einem Land mit erheblichen Problemen mit Blick auf in den letzten Jahren weitgehend unkontrollierte Zuwanderung und endlosen Debatten darüber, ob „Kalifat die Lösung“ ist (ein Satz, der auf einer Demonstration von Muslimen in Deutschland zu lesen war und der zu heftigen Kontroversen und Streitigkeiten führte), trifft man eine große Zielgruppe, wenn man auf den Verlust der Muttersprache, des Vaterlandes oder auch nur alter Gedichte, Lieder und Gemälde hinweist. Und in Anbetracht der langen deutschen Geschichte stellt man nicht selbstverständlich damit eine Nähe zum Nationalsozialismus unter Hitler her. Das kann man auch nicht, denn das obige Zitat aus Magnets Buch macht sich zwar eventuell verdächtig, auf diese Zeit Bezug zu nehmen, nachzuweisen ist das aber nicht. Und so schrammt Magnet immer wieder an entlarvenden Formulierungen vorbei und macht sich damit auf den ersten Blick unangreifbar.
Trotzdem sind die historischen Ausflüge, insbesondere hinsichtlich der falsch verstandenen Deutschen und ihrer Hingabe für Traditionen im Kontext des Themas Corona zumindest verwirrend. Magnet reitet damit eine Welle, auf der viele neben ihm stehen wollen, und der Autor dieses Textes selbst beklagt ebenfalls den Verlust von Traditionen, die verschwindende Bedeutung der Familie und die ausufernden Folgen von Bewegungen wie der von LGBTQ und ihrer Radikalität, die aus einer privaten Angelegenheit (Sexualität und Identität) nach und nach so etwas wie eine erzwungene Toleranz machen, der man sich ohne Sanktionen kaum noch entziehen kann.
Magnet und das Volk
Stefan Magnet widmet einen nicht unwesentlichen Teil seines Buches dem Begriff „Volk“. Er nimmt diesbezüglich vornehmlich Bezug auf den Historiker Andreas Vonderach, auf den in diesem Text nicht weiter eingegangen werden soll. Zu Beginn seiner Ausführungen über Vonderach zitiert Magnet dessen Erkenntnisse wie folgt:
Davon mag man halten, was immer man will, und selbst wenn man Vonderachs Deutungen anzweifelt, kritisch sieht oder sie als eine seriöse Quelle betrachtet, steht doch die Frage im Raum, was all das mit Corona zu tun hat. In jedem Fall will Magnet Unterschiede betonen, was allerdings für die Torturen, die Menschen während der Corona-Episode erfahren mussten, eigentlich irrelevant sein sollte.
Ein offenkundig wichtiges Thema für Stefan Magnet ist die deutsche Geschichte, für die er auch die japanische bemüht, um klarzustellen, dass man sich auch für die hässlichen Aspekte der eigenen Historie nicht schämen muss. Anders lässt sich folgender Auszug nicht erklären:
Beim Lesen dieser Stelle des Buches von Stefan Magnet gefror dem Autor dieses Textes das Blut. Selbst kein Experte für japanische Geschichte ist es doch bemerkenswert, was Magnet hier offenkundig zum Ausdruck bringt: Die „pauschale Verurteilung der eigenen Historie, wie dies geradezu krankhaft im deutschen Volk geschieht“, ist für Magnet frevelhaft, ja, sogar ein Zeichen verlorener „Würde und Ehre“.
Sind die bis hierher angeführten Zitate aus Magnets Buch so vage verfasst und so allgemein formuliert, dass sich ein direkter Zusammenhang zum deutschen Nationalsozialismus bzw. eine Sympathie Magnets für diese Epoche deutscher Geschichte nicht eindeutig nachweisen lässt, ist diese Buchpassage nur schwer anders deutbar als die Verehrung von – japanischen oder deutschen – „Helden“, die „Einsatz für das eigene Land“ gezeigt haben.
Wenn in Japan zu besonderen Anlässen das Symbol der „aufgehenden Sonne“ gezeigt werden kann, welche Symbole erhofft sich dann Stefan Magnet für ähnliche Anlässe in Deutschland zu sehen?
Schlussbemerkungen des Autors
Dieser Artikel erhebt nicht den Anspruch, Stefan Magnet in all seinen Facetten ausgeleuchtet zu haben, das wäre vermessen und ergäbe naturgemäß ein unvollständiges Bild des Menschen Stefan Magnet. Dennoch sind einige Inhalte des Corona-Buches fragwürdig oder mindestens diskussionswürdig.
Es geht hier nicht darum, so etwas wie Kontaktschuld aufzubauen oder Magnet eine Nähe zum Faschismus zu bescheinigen, vielmehr bietet sich die Möglichkeit, die zitierten Passagen seines Buches kritisch in Augenschein zu nehmen und eine Diskussion anzustoßen.
In einer Zeit wie der, in der wir leben, ist Widerstand gegen totalitäre Entwicklungen bitternötig und ein Auseinanderdividieren eines solchen Widerstandes wäre gewiss ein Fehler. Hinzukommt die Problematik, dass jeder kritische Gedanke inzwischen in die „rechte Schublade“ verfrachtet wird, so dass einerseits faschistoide oder offen faschistische Gedanken kaum noch von gesunder Skepsis zu unterscheiden sind. Andererseits aber besteht aus denselben Gründen die Gefahr, dass die Vermengung kritischen Denkens und menschenverachtender Haltungen in der Kakophonie destruktiver Debatten zu gefährlichen Prozessen führt.
Ganz sicher war das A-WEF ein Treffen mit ausgezeichneten Leuten und vielen Überlegungen und Analysen, die wichtig für die weitere gesellschaftspolitische Entwicklung sind. Doch die verheerende Corona-Politik, der stetige Abbau demokratischer Errungenschaften, die weichgespülten Medien, die massiven Angriffe auf die Meinungsfreiheit und die existenzbedrohenden oder gar -vernichtenden Sanktionen gegen Andersdenkende mit „unbezwingbaren Germanenstämmen“ bekämpfen zu wollen, wirkt in sich nicht nur nicht schlüssig, sondern legt eine Gedankenwelt frei, die nicht unkommentiert und ohne inhaltliche Diskussion bleiben sollte.
Ich finde, dass die aufgezeigten Zitate einen Rassisten von der übelsten Sorte zeigen mit dem Versuch biologistischer „Begründungen“. Und auch sonst ist m.E. die Besprechung viel zu nett. Es ist möglich, auf riesige Leichenberge in China und Korea usw. zu schauen. Die japanischen Militärs als Diener am Volk? Meine Güte! Das ist völkischer Rassismus per se. Für diese Einschätzung ist es nicht erforderlich, dass der Schmierfink sich explizit auf Hitler und Konsorten bezieht.
Lieber Tom Wellbrock,
seit langer Zeit lese und schätze ich Ihre Beiträge. Was ist geschehen, dass Sie hier klare Analyse vermissen lassen – noch dazu in so grundsätzlichen Fragen?
Trotzdem in Verbundenheit
Dr. Peter Fellenberg
Leipzig
Der Autor entschuldigt sich geradezu für die sehr zurückhaltende Kritik, was mir nicht einleuchtet. Die zitierten Beispiele sind schon haarsträubend und Magnets Nationalismus ist mir jedenfalls nicht zu vermitteln. Grundlage ist eine offenkundig phantasierte Vergangenheit und ein „Volkscharakter“ die es so nie gab. Das ist ausgedachtes Zeug, das man so kaum noch kritisieren kann, weil es zu abstrus ist.
Vielleicht wenige Worte zu Japan: die feiern jedes Jahr ganz offiziell evidente Kriegsverbrecher, die in Asien rumschweinten wie hier die Sondereinsatzgruppen. Wenn Magnet der Meinung ist, dass dies Vorbild sein kann, ist ihm entschieden zu widersprechen. Wenn das in einem Umfeld, dass Magnet wohlgesonnen ist, nicht gemocht wird, ist es eben so. Nur, um mit dem nicht in Streit zu geraten, kann man nicht hinnehmen, was nicht hinnehmbar ist.