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Das überdehnte Imperium

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Mit der lauten Überlegung, Kanada, Mexiko und Grönland einzuverleiben, erreicht der US-amerikanische Raubzug durch die Welt eine neue Dimension.

Nachdem der neue Präsident der USA, Donald Trump, erste Weltmachtfantasien äußerte, sind die Reaktionen gemischt. Von Besorgnis bis Häme ist alles dabei. Doch die USA folgen nur ihren eigenen Regeln, egal, wer als Präsident gewählt ist.

Donald Trump ist und bleibt unberechenbar. Man muss befürchten, dass der Präsident der Vereinigten Staaten auch 2025 morgens noch nicht weiß, was er abends denkt. Trumps Sprunghaftigkeit ist Fakt, doch völlig gedankenlos geht er nicht an seine Pläne, an seine Deals heran. Und so wird ihm klar sein, dass er gegen die „großen Feinde“ wie Russland oder China bis auf Weiteres nicht viel ausrichten wird können. Den Fokus nun auf andere „Baustellen“ zu lenken, ist aus seiner Sicht nachvollziehbar. Gute Neuigkeiten sind das aber nicht, weder für Annalena Baerbock (die Grünen), die sich als Diplomatin versuchte, noch für Alice Weidel (AfD), die sich als Bundeskanzlerin der Herzen fühlt.

Die USA, Grönland und andere „Kleinigkeiten“

In einer Sendung von „Das dritte Jahrtausend“ mit Robert Fleischer, Dirk Pohlmann und Mathias Bröckers sprach insbesondere Dirk Pohlmann intensiv über Grönland und dessen Bedeutung für die USA — und für andere Mächte wie China oder Russland. Schon im Kalten Krieg war Grönland für die USA und die Sowjetunion von Bedeutung, da es zwischen den beiden Großmächten liegt und strategisch umkämpft war. Was genau Trump nun antreibt, Grönland einzuvernehmen, steht in den Sternen, aber ganz sicher gehören imperialistische Hintergedanken dazu.

Doch warum Grönland? Und warum Mexiko und Kanada?

Nun, zunächst einmal ist Trump jemand, der stets unter Beweis stellen muss, dass er Ideen hat, die andere nicht haben. Und sein Wunsch, den Golf von Mexiko künftig Golf von Amerika zu nennen, ist wohl seinem Geltungsdrang geschuldet. Fast schon ein Wunder, dass er ihn nicht Trump-Golf nennen möchte.

Trumps Mitstreiter Elon Musk spielte übrigens erst kürzlich mit dem Gedanken, in Großbritannien die Regierung abzusetzen, weil Keir Starmer die schrecklichen Vergewaltigungen der sogenannten „Grooming Gangs“, einer Gruppe von in erster Linie pakistanischen Männern, vertuscht haben soll, um nicht als rassistisch verdächtigt zu werden. Die unfassbaren Taten geschahen in Starmers Amtszeit zwischen 2008 bis 2013, als dieser Leiter der britischen Staatsanwaltschaft war. Glaubt man Musks X-Posting, wurden an minderjährigen Mädchen Vergewaltigungen verübt, die an Grausamkeit kaum zu überbieten sind. Musk zitierte aus den Gerichtsprotokollen:

„Wir haben Fälle gelesen, in denen ein Kind mit Benzin übergossen und damit bedroht wurde, in Brand gesetzt zu werden. Kinder, die mit Waffen bedroht wurden. Kinder, die brutale Vergewaltigungen miterlebten und denen gedroht wurde, dass sie das nächste Opfer sein würden, wenn sie es jemandem erzählten. Mädchen im Alter von elf Jahren wurden von einer großen Anzahl männlicher Täter vergewaltigt, einer nach dem anderen.

In zwei Fällen, die wir gelesen haben, spürten Väter ihre Töchter auf und versuchten, sie aus den Häusern zu holen, in denen sie missbraucht wurden, nur um selbst verhaftet zu werden, als die Polizei zum Tatort gerufen wurde. In einigen wenigen Fällen (die bereits in den Medien Aufmerksamkeit erregt haben) wurden die Opfer wegen Vergehen wie Landfriedensbruch oder Trunkenheit und Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet, ohne dass gegen die Täter, die Kinder vergewaltigt und sexuell missbraucht hatten, vorgegangen wurde.“

Musk hatte nach dem Posting eine Umfrage unter den X-Usern gestartet, in der er fragte, ob die USA die britische Regierung absetzen sollten. In Anbetracht der Schwere der beschriebenen Taten stimmten dem die meisten Nutzer in ihren Rückmeldungen zu.

Zurück zu Trump:

Mexiko will er gern von den Drogenkartellen befreien und Kanada sei nicht in der Lage, sich militärisch zu schützen. In beiden Fällen fühlt Trump sich „berufen“, diesen Zuständen ein Ende zu bereiten.

Unterm Strich haben sich Trump und Musk also Grönland, Kanada, Mexiko und Großbritannien auf die To-Do-Liste geschrieben, natürlich, um dort Ordnung zu schaffen, Sicherheit herzustellen und für Gerechtigkeit zu sorgen. Es wäre allerdings das erste Mal, dass die USA sich diese Attribute auf die Fahne schreiben, ohne dabei zu lügen, dass sich die Balken biegen.

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Tom J. Wellbrock
Tom J. Wellbrockhttps://seitenwende.org/
Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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Bollerkopp
Bollerkopp
Gast
8 Tage zuvor

Dieses Durchlauferhitzer-Forum ( Weiterlesen auf….) braucht kein Mensch. Warum sollte irgendwer für so etwas spenden?

Ja, ich weiß. Ziemlich ruppiger Tonfall. Dafür klar und deutlich.

Allen Weggefährten der Neulandrebellen und den Protagonisten selbst – in der Hochzeit gar vier – vielen Dank für mach Anregung. Macht es gut!

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