3.9 C
Hamburg

Wie Olaf Scholz (nicht) zu seiner Augenbinde kam

Spenden via PayPal:

Published:

von Ella König

„Die wahre Geschichte, die das Leben schrieb: Eine traurige Geschichte über falsche Freundschaften und mehr“ – so nennt unsere Gastautorin Ella König ihren Text. In einem Traum begegnet sie Olaf Scholz und Wolodymyr Selenskyj und erfährt später von einem Augenarzt, was er von der Geschichte hält. 

Vorgeschichte

(Angenehm kurz)

Manch einer erinnert sich vielleicht:

Im Mai des Jahres 2023 war der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Aachen zu Gast, um in Gegenwart von Kanzler Olaf Scholz eine Art Unterform des Friedensnobelpreis  entgegenzunehmen. Es hieß, der ukrainische Präsident habe ein großes Sprachtalent, von dem er gleich eine kleine Kostprobe abzufeuern gedächte.

Kanzler Olaf Scholz mit seiner polierten Hochglanzglatze, in der sich seitenverkehrt Partikel des Weltgeschehens spiegeln, kann so liebenswert ausschauen! Besonders dann, wenn er einen „houchkarätigen“ Gast empfängt (wie man bei uns in Ostfriesland, plattdeutsch eingetönt, zu sagen pflegt). Zärtlich legte er die Hand auf den Rücken des Präsidenten.

„Herzlich Willkommen, lieber Wolodüüüüümir!“ sagte er warm.    „Danke, OlAF!“

Aber nur das „..AF“ war ernst gemeint, da er es dem Wort „Waaaaaffen“ entnommen hatte.

*****

Im darauffolgenden September träumte mir in der Nacht Folgendes:

Olaf allein zu Hause

Der Kanzler schmiegte sich in den Ohrensessel, nahm ein Buch zur Hand und versuchte die Ruhe zu genießen, die den modernen Hagestolz umschwebt, dessen Leben sich so wohltuend von dem eines Ehemanns abhebt. Er schlug den Roman auf, der ihn alsbald in eine gemütliche Wirtsstube entführte: Ein Herr saß  einer Dame gegenüber…

Der Kanzler assoziierte einen mageren Mann mit krummem Nasenbein und Krawatte, auf dessen Hals sich ein paar rosa Flecken gebildet hatten, da ihn die Dame verlegen stimmte…  

Plötzlich klopfte es ans Fenster. Kanzler Scholz schreckte aus seinen Fantasien empor und hob den Kopf.  Duzfreund  Selenskyj hatte sich herbeibemüht. Sein spitzes Näschen berührte die Fensterscheibe solcherart, wie der Schnabel eines Vögleins den Spiegel in seinem Käfig. In den dunklen Augen des Präsidenten  hätte ein Mensch mit geschärfterem Blick lesen können: „OlAF! Öffne mir die Tür. SOFORT! Ich habe wenig Zeit!“

Der Kanzler jedoch reagierte mit einem überraschten  Lächeln. Freude auf einen gemütlichen Herrenabend umfing ihn, um ihn schließlich zu umhüllen. Auf dem Wege zur Pforte bat er das Dienstmädchen Häppchen und Champagner bereitzustellen. Als er dem Besucher schließlich  eigenhändig die Türe öffnete, bildete sich in seinem Mienenspiel erneut jener liebenswerte, verschmitzt und leicht gnitze Ausdruck, den man an ihm kennt und liebt.  

Zärtlich legte er dem Gast die Hand auf den Rücken und sagte auf entzückende Weise: „Mein lieber Wolodüüüümir! Herzlich Willkommen, mein Freund! Hattest du eine angenehme Reise? Wie schön, daß du den Weg hierher gefunden hast. Ich habe meine Swetlana beauftragt, uns eine Kleinigkeit vorzubereiten…“ und während man über die Schwelle ins Wohnzimmer trat, packte er den Freund in einer Anwandlung aus Freude und Rührung an den Schultern, wirbelte ihn zu sich herum und sagte herzlich.:“Wolodüüüümir, laß uns einen Abend lang nicht über Waffen sprechen!“

Wie er das „düüüü“ von Wolodüüümir aussprach! Es war, als ränge er nach fehlenden Worten, um den Genuss einer belgischen Praline zu beschreiben.  

Indes, der Gast zeigte kein Ohr für diese Feinheiten. Er explodierte regelrecht,  und sogar ich als unsichtbare Beobachterin im Traum zuckte zusammen wie Federvieh im Stall, dem man einen Stein ins Gehege geworfen hat. Ich schlackerte aufgeregt mit den Flügeln und meiner Kehle entwand sich ein unkontrollierbares Schreckgegurre, während ich es nicht fassen konnte, dass sich ein Staatsmann derart ungestüm gebärdet. Wie ein Wahnsinniger zeterte er herum  – mehr noch, wie die Exe von meinem Onkel Eberhard, das böse Uschilein. Aber ich will nicht allzu sehr in die Details gehen. Langer Rede kurzer Sinn: In blinder Raserei griff sich der Präsident eine tausend Jahre alte Vase aus der Ming-Dynastie und schleuderte sie in flammendem Zorn auf den Boden. Splitter spritzten auf und spitzes Scherbengeschoss verletzte Kanzler Scholz schwer am Auge….

Nachdem ich erwacht war, begann der Traum traumgemäß augenblicklich zu zerbröseln. Eigentlich hatte ich ihn so gut wie vergessen.  Als ich jedoch bald nach dem Erhöbnis zur Bäckerei aufbrach, wurde er mir ganz schnell ins Bewusstsein zurückgespült, als mein Blick auf die BILD-Zeitung fiel.

„Laut BILD“ (Beliebte Umschreibung für etwas ganz und gar Unglaubwürdiges) sei es beim Joggen passiert. Aber da lacht man doch, oder?  Bei einem Joggingunfall zieht man sich vielleicht  Schürfwunden an Knie und Unterarm zu. Vielleicht splittert man sich auch die Nasenspitze ab, wenn man denn gar zu geistesversunken gerannt sein sollte und die Hände in den Hosentaschen beließ – so wie mein Papi gelegentlich. Aber ein solches Verletzungsbild?

„Gänzlich ausgeschlossen ist es nicht, aber sehr unwahrscheinlich!“ meint ein befreundeter Augenarzt, der sich nicht strafbar machen möchte.

 

Spenden via PayPal:

Tom J. Wellbrock
Tom J. Wellbrockhttps://seitenwende.org/
Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.
4.5 2 votes
Beitragsbewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments

Related articles

Recent articles

0
Would love your thoughts, please comment.x